Die Zukunftsfähigkeit unserer Kinder hängt von unserer heutigen Pädagogik ab

Marie Czil
2 min readMar 23, 2021

--

<a href=’https://de.freepik.com/fotos/menschen'>Menschen Foto erstellt von jcomp — de.freepik.com</a>

Noch vor einer Generation konnten PädagogInnen davon ausgehen, dass sie ihre SchülerInnen gut auf ihr Leben vorbereiten.

Heute aber, werden 65% der SchülerInnen, die heute in die Schulen kommen, in Berufen arbeiten, die es heute noch nicht gibt. (WEF 2015)

Sie werden Probleme lösen müssen, die wir heute noch nicht kennen, sie werden mit Technologien arbeiten, die wir heute noch nicht erfunden haben. Wir stehen heute schon vor großen globalen Herausforderungen, unsere Welt wird immer wieder erschüttert von Unvorhersehbarem.

„Um mit der Welt von 2050 Schritt zu halten, müssen wir uns ständig neu erfinden.“ Yuval Noah Harari, 2018

Das klingt besorgniserregend, birgt aber eine wunderbare Chance für uns PädagogInnen. Damit ein Mensch anpassungsfähig bleibt, veränderbar, neugierig, gestaltungsfreudig, muss er/sie eine starke, klare Haltung im Inneren erlernen. Diese innere Arbeit schaffen Kinder und Jugendliche mit Hilfe von resonierenden Beziehungen in ihrem Umfeld. Es ist Zeit, unsere Pädagogik zu überdenken, Strukturen im alten System abzuschaffen, um mehr Beziehung anstatt Erziehung zu wagen.

Hier helfen uns in meinen Augen die Überlegungen von Haim Omer, Begründer der Neuen Autorität.

Eine pädagogische Richtung, die darüber nachdenkt, welche Rolle und Haltung wir als Erziehungsberechtigte einnehmen sollten. Hier gehts ans Eingemachte, wir als Erwachsene fragen uns, was wir wirklich wollen (Klarheit), sind stets präsent (wachsame Sorge) und bleiben beharrlich (Beziehung).

Die Neue Autorität spricht zudem von Unterstützernetzwerken, denn um ein Kind zu erziehen, braucht es ein Dorf. Es geht darum, uns UnterstützerInnen zu suchen, wenn wir nicht weiterwissen, es geht darum uns BestärkerInnen zu suchen. Immer mit dem Ziel, mit den uns anvertrauten Heranwachsenden eine positive, wertschätzende Beziehung einzugehen.

Hierfür muss ein pädagogisches Team ein wahrhaftiges Team sein, das sich auf Augenhöhe begegnet und ans Eingemachte geht. Wir werden nur zu gelassenen, präsenten, vorbildhaften ErzieherInnen, wenn wir selbst um unsere Verletzbarkeit wissen und unser Team uns unterstützt.

Wir müssen anfangen, Erziehungsarbeit zu verbinden mit einer Arbeit an unserer eigenen Persönlichkeit, wir müssen uns dem emotionalen Dialog, dem Entfalten unserer eigenen Persönlichkeit, der Reflexion über Erfahrungen aus unserer eigenen Kindheit öffnen. So schaffen wir es als Erwachsene die gelassene Verantwortung zu übernehmen und mit unserer Gelassenheit den Kindern und Jugendlichen einen sicheren Anker zu bieten.

Und im nächsten Schritt können unsere Kinder und Jugendliche dann von uns lernen, wie sie selbst es schaffen, ihr eigener sicherer Anker zu sein auch an stürmischen Tagen.

--

--

Marie Czil

Bildung kann mehr, Schule auch — Lehrerin, Bildungsvisionärin, Die Zukunftsbauer